Dienstag, 18. September 2007

O-Woche

Hallo!

Auch dieses Jahr wird die Fachschaft für die neuen Erstsemester wieder eine O-Woche veranstalten! Vom 08.-12. Oktober zeigen wir euch, wie studieren geht, lernen Münster bei Tag und Nacht kennen und wo man was findet. Beginn ist am Montag den 08.10.07 um 10 Uhr im Hörsaal des Hindenburgplatz 55 (H55).
Höhepunkt der O-Woche wird wie immer die Bio-Party in der Sputnik-Halle am Hawerkamp sein!
Das Plakat wird bald rund um den Fachbereich zu finden sein, hier schonmal die online-vorab-Veröffentlichung:


Mittwoch, 5. September 2007

Update: Studiengebühren

Falls ihr die Pressemitteilungen der Uni nicht regelmäßig lesen solltet (es sei euch hiermit ans Herz gelegt) hier eine interessante Mitteilung aus dem Rektorat: (und falls ihr dabei nur Bahnhof verstehen solltet seien euch auch die Links am rechten Rand dieses Blogs ans Herz gelegt)

>>Münster (upm), 24. August 2007

Einstimmig folgte das Rektorat der WWU Münster in seiner Sitzung vom 23. August den Empfehlungen der vom Senat eingesetzten Zentralen Verteilungskommission zur Verteilung der Mittel aus Studienbeiträgen im Wintersemester 2007/2008. Die Kommission, die zur Hälfte mit Studierenden besetzt ist, hatte teilweise bis tief in die Nacht getagt. Mehrere hundert Anträge aus den Fachbereichen und den Zentralen Einrichtungen der WWU mussten geprüft und bewertet werden.

5,7 Mio. Euro zusätzlicher Mittel stehen durch die Einführung von Studienbeiträgen im Wintersemester zur Verfügung. Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles lobte die Leistung der Kommission ausdrücklich: "Es ist der Kommission gelungen, Kriterien und Vorschläge zu entwickeln, die den sinnvollen Einsatz der Studienbeiträge zur Verbesserung der Qualität von Studium und Lehre sicherstellen und nachvollziehbar machen", so Nelles.

40 Prozent des Betrags, also knapp 2,3 Mio. Euro, wurden nach einem feststehenden Schlüssel an die verschiedenen Lehreinheiten in den Fachbereichen verteilt. Die restlichen 60 Prozent (3,4 Mio Euro) wurden in einem wettbewerblichen Verfahren nach einem von der Kommission entwickelten Kriterienkatalog zugeteilt.

Finanziert werden aus den Studienbeiträgen zusätzliche Angebote der Lehreinheiten der WWU zur Betreuung und Unterstützung ihrer Studierenden. Viele der genehmigten Anträge beziehen sich auf zusätzliches Lehrpersonal, den Ausbau von Tutorien, auf zusätzliche Lehraufträge und auf Beratungsangebote. Auch zusätzliche Laborplätze, Lehrbücher und -materialien zur Verbesserung der Studienbedingungen werden entstehen. Ein weiterer Maßnahmentyp, den die Institute und Servicestellen der WWU in Angriff nehmen, ist die Ausdehnung von Öffnungszeiten - etwa in Bibliotheken und PC-Räumen.

Der Senat der Universität Münster hatte im März 2007 die Einführung von Studienbeiträgen ab dem nächsten Wintersemester in Höhe von 275 Euro pro Semester beschlossen. Die WWU erhebt damit einen Beitrag, der am Bedarf orientiert ist und weit unter dem Landesdurchschnitt liegt. Die erhobenen Studienbeiträge fließen nach Abzug eines Pflichtbeitrags für den Ausfallfonds des Landes ausschließlich in zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität von Lehre und Studienbedingungen an der WWU.<<

Es ist also raus - die Studiengebühren in Münster wurden zum ersten mal "verteilt"! Und alle wollen natürlich was abhaben von dem "Kuchen". Auch unsere FS hat bei der Einreichung der Anträge (Anträge A-Verfahen, Anträge B-Verfahren) in der fachbereichsinternen Verteilungskommission mitgewirkt und Einfluss genommen - jedoch in jeder Stellungnahme unsere Ablehnung von Studiengebühren zur Finanzierung von staatlichen Hochschulen zum Ausdruck gebracht. Wir haben uns entschieden dort konstruktiv mitzuarbeiten, um genau das zu verhindern, was in anderen Fachbereichen passiert ist: Eilanträge und unsinnige Vorderungen der Fachbereichsleitung! Eine Blockierungshaltung hätte in diesem Falle nur den Sinn gehabt, alle Fäden der Kontrolle endgültig und kapitulierend aus der Hand zugeben - zu diesem Schluss sind wir gekommen. Außerdem haben wir die Studierenden dahingehend vertreten, ihre Vorschläge für eine "Verbesserung der Lehre" einzubringen.

Auch fachbereichsintern werden Studiengebüren und besonders die Art und Weise wie das Rektorat mit den Fachbereichen umgeht von einigen Profs heftig kritisiert! So wurden Informationen zur Verteilung, wie zB die sog. Verteilungskalkulation als Grundlage für die Überlegungen der Kommission, lange zurückgehalten oder kommentarlos vorgesetzt und eine vernünftige Arbeit der Kommission behindert...

Die jetzige Situation sehen wir jedoch mit etwas kritischen Augen:
Aus der zentralen Verteilungskommission hören wir nur ganz sporadisch etwas und wenn, dann auch nur über die Studentischen Vertreter. Außerdem gibt es auch nach dieser neuen Pressemitteilung von 24.08. noch keine Informationen, wofür das Geld nun konkret ausgegeben wird bzw. welche Anträge die zentrale Verteilungskommission nun zur Genehmigung verholfen hat!
Besonders der letzte Satz zeigt, dass die Pressestelle vollkommen unkritisch berichtet und Tatsachen verschönigend darstellt.
Denn richtig wäre: "
Die erhobenen Studienbeiträge fließen nach Abzug eines Pflichtbeitrags für den Ausfallfonds des Landes und nach Abzug von etwa einer halben Million Euro für den zusätzlichen Verwaltungsauffwand ausschließlich in zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität von Lehre und Studienbedingungen an der WWU."! Diese Summe wird in der Kalkulation (siehe oben) ebenfalls kommentarlos und ohne Kenntnisnahme der Öffentlichkeit einfach ausgegeben!!

Auch der AStA kommentiert die Pressemitteilung:
>>
Vorschläge der Studiengebührenverteilkommission sind angenommen


Wie bekannt, hat der Senat der Universität Münster mit knapper Mehrheit die Einführung allgemeiner Studiengebühren beschlossen und grötenteils bereits eingezogen. Leider konnte auch der Boykott der Campus-Maut, an dem tausende Studierende teilgenommen haben, diese Entwicklung nicht aufhalten. Die Verteilkommission, die bestimmen soll, wofür das Geld eingesetzt werden soll, hat längst ihre Arbeit aufgenommen und nun zum ersten Mal anschließende Ergebnisse vorgelegt. 5,7 Millionen Euro stehen der Uni nun zusätzlich zur Verfügung.

Das Geld soll in zusätzliches Unipersonal fließen, aber auch in studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte, Laborausstattung, Exkursionen, PC-Arbeitsplätze oder Bibliotheken. Ziel der Hochschulleitung ist es, eine "Verbesserung der lehre spürbar zu machen". So soll die Einführung allgemeiner Studiengebühren legitimiert werden.

Die Kritik an allgemeinen Studiengebühren bleibt trotzdem unveränderlich: Studiengebühren kommen zwar denjenigen, die studieren zugute, man muss aber auch betrachten, dass Studiengebühren gesamtgesellschaftlich unsozial sind. In keinem vergleichbaren Land entscheidet die soziale Herkunft so sehr über den Bildungserfolg eines Menschen wie in der Bundesrepublik Deutschland. Das hat eine Studie des Studentenwerkes erneut bewiesen. Studiengebühren halten zahlreiche junge Menschen davon ab ein Studium aufzunehmen. Wenn man bedenkt, dass laut Aussage des Kinderschutzbundes 2,6 Millionen Kinder in Deutschland unter Hartz IV Verhältnissen leben, wird das noch deutlicher. Je höher Studiengebühren steigen, desto schlimmer wird die Misere werden. Die Mehrheit, die im Senat allgemeine Studiengebühren eingeführt hat, hat die gesamtgesellschaftliche Verantwortung, die eine Hochschule auszeichne durch diesen Beschluss abgelehnt. Münster war eine der letzten studiengebührenfreien Zonen. Eine große Chance wurde vertan -- zahlreiche Studierende leiden nun unter dem zusätzlichen finanziellen Druck. "Während das Rektorat munter Studiengebühren verteilt, erleben wir in unserer Studiengebührenberatung im AStA permanent die harten Einzelschicksale, die sich durch die zusätzlichen Kosten entwickeln. Dieser Umgang mit Menschen, um Dinge zu finanzieren, die eigentlich das Land finanzieren müsste, ist absurd", ergänzte AStA-Sozialpolitikreferentin Nicolin Schmiedgen.

Der AStA der Uni Münster hat die Verteilkommission und die Regeln nach der sie funktioniert in einer Pressemitteilung als "undemokratisch" bezeichnet. Dazu erklärte Veith Lemmen, AStA-Vorsitzender: "Das Verfahren zur Verteilung von Studiengebühren wird von uns weiterhin scharf kritisiert. Massive Beschwerden von studentischen VertreterInnen in den Verteilkommissionen wurden unter den Tisch gekehrt oder übergangen. Außerdem wurden die Kommissionen auf Fachbereichsebene teilweise ausgehebelt, indem Dekane direkt Anträge in die zentrale Verteilkommission einbrachten. Auf einige studentische VertreterInnen wurde zum Teil massiver Druck ausgeübt, der auch zu einigen Rücktritten führte. Ein solches Verfahren ist nicht demokratisch und soll die Verteilung von Studiengebühren unter scheinheiliger Beteiligung von Studierenden legitimieren."

Hinzu kommt, dass nicht sämtliche 275 Euro allgemeine Studiengebühren an der Uni Münster ankommen. Vieles fließt in den "Ausfallfond" oder versackt als Verwaltungskosten. Der Kriterienkatalog, der bestimmt wie Anträge auf Studiengebührengelder bewertet werden, ist unzureichend und politisch motiviert. Eine Studentin ist deshalb bereits unter Protest aus der Verteilkommission ausgetreten. Studiengebührenverteilkommission ist zwar zur Hälfte mit Studierenden besetzt, deren Vorsitzender , Herr Klemm, der ebenfalls Vorsitzender der Kommission für Lehre, Studienrefom und studentische Angelegenheiten des Senates ist, wurde allerdings einfach "bestimmt". Auf studentische Vertreterinnen und Vertreter wurde massiv Druck ausgeübt (Beispiel: Soziologie), um sie zur Mitarbeit zu bewegen. Frei nach dem Motto, wenn ihr nicht mitmacht, dann bekommt ihr auch nichts. Das ist leider zum Teil auch gelungen. Ob die Studierenden, die durch die Mitarbeit in der Verteilkommission zusätzliche Gremienarbeit leisten, zu verurteilen oder zu bemitleiden sind, mag jeder/jede für sich selbst entscheiden. In einem bemerkenswerten Beteiligungsdilemma stecken diese auf jeden Fall.

Ein Student der Uni Münster und einstmaliges Mitglied der Verteilkommission hat ein "Sondervotum" verfasst und unter www.hopowatch.de veröffentlicht, dass die Arbeit der Verteilkommission beschreibend kritisiert: Das Sondervotum: http://hopowatch.files.wordpress.com/2007/08/sondervotumkurtstiegler.pdf

Der AStA der Uni Münster schließt sich der Forderung nach der sofortigen Abschaffung allgemeiner Studiengebühren an der Uni Münster an. <<

Auch die FS Biologie spricht sich nach-wie-vor gegen allgemeine Studiengebühren aus, hat die Boykott-Aktion des AStA unterstützt und wird auch weitere unterstützen!

Grüße

eure FS

-rs-


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